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  1. Haiko

    “Insgesamt lässt sich deshalb sagen, dass wir heute nicht mehr von einem generellen Widerspruch oder Interessenkonflikt zwischen Kapital und Arbeit ausgehen können, wie das noch zu Marx’ Zeiten der Fall war. Nicht alle Lohnerwerbstätigen geraten heute unter Druck, sondern vorrangig diejenigen, die in irgendeiner Weise in Reproduktionsarbeit, bezahlte wie unbezahlte, involviert, d.h. im Care-Sektor tätig sind. So betrachtet verläuft der neue Widerspruch heute vielmehr zwischen dem wertschöpfungsschwachen und dem wertschöpfungsstarken Sektor resp. zwischen den Personengruppen, die jeweils darin beschäftigt sind.”

    Wer mit marx’schen Begriffen operiert kann doch nicht so einen Unfug behaupten! Wo ist denn bitteschön für die Lohnabhängigen in den “wertschöpfungsstarken” Sektoren der grundlegende Widerspruch von Kapital und Arbeit verschwunden? Wo wird ihnen nicht ein Mehrwert abgepresst? Wo sind sie nicht mehr gezwungen, ihre Ware Arbeitskraft am Markte feilzubieten, um sich ausbeuten zu lassen? Grundlegende Erkenntnisse von Marx zu über kapitalistische Verhältnisse fallen so unter den Tisch. Als wäre der Schaden, den die bürgerliche Gesellschaft an ihren Subjekten vollzieht, allein im “Druck” zu sehen, unter dem sie mehr oder weniger geraten.

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