In seinem auf diesem Portal veröffentlichten Text «Warum die Zivilgesellschaft gesiegt hat und dies nicht so sein sollte» vertritt Otto B. Feige im Zusammenhang mit dem Abstimmungserfolg gegen die Entrechtungsinitiative (oder «Durchsetzungsinitiative») der SVP die These, dass die Zivilgesellschaft letztlich immer eine staatstragende Funktion einnimmt und eine revolutionäre Praxis daher auf ihre Zerstörung hinarbeiten muss. … vorwärts
Diskussion
Theoriekritik organisiert Diskussionen zu aktuellen Fragen. Veröffentlicht eingreifende Stellungnahmen. Vernetzt partikulare Debatten.
Beiträge sind jederzeit willkommen.
Medien, Internet – Öffentlichkeit*
Die sogenannte «öffentliche Meinung» ist eng mit der politischen Hegemonie verknüpft. Sie ist der Berührungspunkt zwischen «Gesellschaft» und «Staat», zwischen Konsensus und Macht. Antonio Gramsci Vor mehr als zwanzig Jahren befasste sich der «Widerspruch» das letzte Mal eingehend mit dem Thema Medien. Damals, 1994 in Heft 28, skizzierten unsere AutorInnen bereits die Konturen einer sich … vorwärts
DiEM25: Volksfront gegen die Austerität*
Eine neue Bewegung für die Demokratisierung Europas macht von sich Reden. Was sind ihre Ziele und Mittel? Und was sind ihre Beschränkungen und Illusionen? Eine Analyse des kürzlich publizierten Manifests von DiEM25. *** Eines muss man Yanis Varoufakis lassen: Die Inszenierung seiner Person sowie seiner politischen Agenda beherrscht er. Ob er sich nun im schwarzen … vorwärts
Zum Achtzigsten von Wolfgang Fritz Haug
Sein Werk umfasst ein imponierendes Spektrum an Bereichen und Themen, und er hat ganze Generationen kritischer GesellschaftswissenschaftlerInnen geprägt. Wolfgang Fritz Haug, der eben gerade seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert hat, ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Theoretiker. Im Aufsatz «Ist es einfach, im Marxismus Philosoph zu sein?» hat er 2013 die eigene intellektuelle und politische Entwicklung rekapituliert, … vorwärts
Warum die Zivilgesellschaft gesiegt hat und dies nicht so sein sollte
Der Erfolg gegen die Durchsetzungsinitiative sei dem Erwachen der Zivilgesellschaft geschuldet. Dies mag richtig sein, zeugt aber gleichzeitig von einer falschen Hoffnung auf diejenigen Kräfte, die sich einer staatstragenden Argumentation bedienen. Um dies einordnen zu können, lohnt sich ein Blick auf den Begriff der Zivilgesellschaft, denn dieser wird zugleich falsch verstanden, wie er damit Richtiges … vorwärts
Lynchjustiz per Volksentscheid?
Bei der «Durchsetzungsinitiative» der SVP (Abstimmung vom 28. Februar 2016) geht es vordergründig um die Ausschaffung straffälliger Ausländer. Aber primär will die Initiative die Grundfesten des Rechtsstaats schleifen: Unabhängigkeit der Gerichte, Gleichheit vor dem Recht, Verhältnismässigkeit in der Rechtsprechung, Verlässlichkeit als Mitglied der Staatengemeinschaft – all das ist den von Christoph Blocher angeführten Umstürzlern und … vorwärts
Das Volk als Feind der Demokratie
Die meisten Theoretiker von Recht und Gerechtigkeit sind dem Volk gegenüber skeptisch eingestellt. In dieser Reserviertheit, die sich zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften beobachten lässt, kreuzen sich auf widersprüchliche Weise Arroganz und Weisheit der Elite. Als Fan von klassischen Texten behandle ich mit meinen Schülern seit fünfzehn Jahren das berühmte Höhlengleichnis von Platon, … vorwärts
Kultur haben. Variation über ein Thema von Herbert Marcuse*
Früher hatten die Barbaren keine Kultur. Heute haben alle Kultur, wenngleich sie bei den einen etwas kultureller ist. Es gibt Kulturveranstalter, Kulturmanager, Kulturlobbys, Kulturlokale, Kulturbetriebe, den Kulturbetrieb und, weil sie seit einigen Jahren bei uns so heissen, die Kulturschaffenden. Alle protestieren gegen Kulturabbau und sagen, dass man vom Kulturmachen in dieser Stadt schlecht leben könne, … vorwärts
«Im Gegensatz zu verschiedenen meiner Freunde bin ich für die europäische Idee.» Kurt Seifert und Matthias Hui im Gespräch mit Alain Badiou*
Vor einigen Monaten sprachen Sie von der Notwendigkeit und dementsprechend von der Verpflichtung, «die griechische Sache in eine internationale zu verwandeln». Syriza schien Ausdruck einer neuen Linken zu sein, die sich auf eine Volksbewegung abstützt und so versucht, den Kampf gegen die Spekulation, die Korruption, die Steuerflucht der Reichen und die Verschuldung zu führen. Wo … vorwärts
Zerstörung und Transformation des Gemeinwesens*
Die nunmehr mehrere Jahrzehnte währende neoliberale Dominanz hat deutliche Spuren in der Verfasstheit des Gemeinwesens, der Res Publicae, hinterlassen. Ideologisch hat sich Thatchers Losung, wonach es keine Gesellschaften, sondern nur (noch) Individuen gebe, als Leitbild eines Individualismus egoistischer Subjekte verankert. Dies ging in vielen Ländern Hand in Hand mit einer höchst realen Erosion des Gemeinwesens: … vorwärts