Als Gilles Deleuze und Félix Guattari 1972 den Anti-Ödipus veröffentlichten, war das Echo in der Nach-68er-Szene gross: Das Rhizom, die Falte, die Mannigfaltigkeit etc. waren bald in aller Munde. Doch gelesen, geschweige denn verstanden wurde das Buch kaum. Kann man sich aber von einem Buch begeistern lassen, das man nicht versteht? Oder ist dies blosse … vorwärts
Deleuze Gilles
Wolfgang Steiger über Gilles Deleuze/Felix Guattari: Rhizom
Die vielbeschworene Theoriefeindlichkeit ist kein neues Phänomen. Sie nistete zum Beispiel hartnäckig in der 80er-Bewegung. Theorie war geradezu Verrat. Meine Generation (die Generationen jagten sich im Fünfjahrestakt) wollte sich von den 68ern durch die Spontaneität und Phantasie abgrenzen, die diesen mit ihren Politgurus und ihren Ismen abhandengekommen war. Da tauchte unerwartet dieses gut 60-seitige Büchlein … vorwärts