In einem Nachruf unter dem Titel Abschied von Louis Althusser von 1990 hat Frieder O. Wolf auf ein 1988 in Mexiko unter dem Titel ›Marxismus und Philosophie‹ (im Original: Filosofía y Marxismo) erschienenes Buch hingewiesen, das auf einem Interview Althussers mit der mexikanischen Philosophin Fernanda Navarro von 1984 beruhte, und endete mit dem Hinweis: „Hier … vorwärts
Althusser Louis
Rote Hefte im Format A5
Kleine Geschichte der Berliner «alternative» Ihr Name war Programm: Die «alternative» war ab Mitte der 1960er Jahre die wichtigste kritische kultur- und literaturtheoretische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum. Sie rekonstruierte marxistische Positionen aus der Weimarer Republik und transportierte nach 68 die französische Literatursoziologie und den Poststrukturalismus nach Deutschland, vor allem auch in seiner marxistischen Variante: Louis … vorwärts
Althusser – Die Reproduktion des Materialismus*
Warum heute ein Buch über Louis Althusser veröffentlichen? Als äußere Anlässe lassen sich die Neu- und Erstveröffentlichungen der Werke und Textsammlungen Für Marx, Über die Reproduktion, Ideologie und Ideologische Staatsapparate sowie Das Kapital lesen in den letzten fünf Jahren in deutscher Sprache nennen. Hinzu kommt das 50-jährige Jubiläum der Veröffentlichung der epochalen Werke Für Marx … vorwärts
Warum die Zivilgesellschaft gesiegt hat und dies nicht so sein sollte
Der Erfolg gegen die Durchsetzungsinitiative sei dem Erwachen der Zivilgesellschaft geschuldet. Dies mag richtig sein, zeugt aber gleichzeitig von einer falschen Hoffnung auf diejenigen Kräfte, die sich einer staatstragenden Argumentation bedienen. Um dies einordnen zu können, lohnt sich ein Blick auf den Begriff der Zivilgesellschaft, denn dieser wird zugleich falsch verstanden, wie er damit Richtiges … vorwärts
Warum (wieder) Althusser lesen?*
„Anders denken, anders sprechen“ – das war der Anspruch Louis Althussers hinsichtlich von Grundsatzfragen, die die Philosophie, Politik, die Geschichte des Kapitalismus und den zeitgemäßen Klassenkampf betreffen. Diesem Anspruch ist er gerecht geworden. Er war, wie Peter Schöttler und Frieder O. Wolf 1985 schreiben, „einer der wichtigsten Theoretiker eines erneuerten Marxismus und einer der großen … vorwärts
Louis Althusser u. a.: Das Kapital lesen
Seit langem gab es die Absichten, die Werke von Louis Althusser in größerem Umfang auf Deutsch zu veröffentlichen. Ein erster Anlauf von Frieder O. Wolf, dies beim Argument-Verlag zu tun, wurde dann nach der Publikation zweier wichtiger Bände nicht fortgesetzt. Vor einigen Jahren begann Frieder O. Wolf einen zweiten Versuch, Gesammelte Schriften von Althusser auf … vorwärts
Heroismus der Erfahrung*
Die Wahrheit des Erlebens im Beschreiben zu wiederholen – die Welt also kühler, unverständlicher, unheimlicher, fremder, unmenschlicher und zugleich heißer, gegenwärtiger, zudringlicher, sichtbarer, menschlicher zu machen –, das ist das Schwierigste. Milo Rau, Die Welt ohne uns, Fragen der Methode Nun war das Theater für mich immer nur das: ein theoretischer Text, Theorie – diese … vorwärts
Jürg Berthold über Étienne de La Boétie: Von der freiwilligen Knechtschaft
Am 5. April 1942 erscheint in der New York Times ein Artikel mit der Überschrift An Anti-Nazi of 1548. Vorgestellt wird ein Text aus dem 16. Jahrhundert, nämlich der Discours de la servitude volontaire ou le Contr’un von Etienne de La Boétie (1530-1563), und er wird als Antwort auf die Verhältnisse in Nazi-Deutschland gelesen. Der … vorwärts
Ist es einfach, im Marxismus Philosoph zu sein?1*
Es ist mir eine Freude, der Universität Roskilde symbolisch als Doktor honoris causa assoziiert zu sein. Vor 36 Jahren war sie meine erste Auslandsuniversität als Lehrender, und ich habe in meiner dänischen Zeit viele weiterwirkende Impulse empfangen. Ich kam von der Freien Universität Berlin unter Umständen, zu denen ich gleich etwas sagen will. Zuvor aber … vorwärts
Renaissance der Klassentheorie?*
Bereits vor 20 Jahren vermutete unser geschäftsführender Redakteur Michael Heinrich (1994), wahrscheinlich würden sich nur noch ältere Leser und Leserinnen daran erinnern, dass das Akronym im Titel der Zeitschrift einst für „Probleme des Klassenkampfs“ stand. Er fuhr fort, dass sich mit der Änderung des Titels im Jahr 1976 nicht nur der Name des Projekts PROKLA … vorwärts