Roman Berger über Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen: Bildungswoche Kommunismus

Roman Berger über Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen: Bildungswoche Kommunismus

Droht ein Krieg? Droht ein neuer Kalter Krieg? Die Schlagzeilen und Kommentare der meisten europäischen und US-amerikanischen Medien während der letzten Monate liessen Schlimmstes befürchten. Die plötzlich erwachten Ängste erinnerten mich an eine Begegnung, die noch im tiefsten Kalten Krieg stattgefunden hatte. Es war im Winter 1960/61. Das damalige Bonner «Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen» hatte … vorwärts


Markus Brunner über Peter Brückner: Die Transformation des demokratischen Bewusstseins

Markus Brunner über Peter Brückner: Die Transformation des demokratischen Bewusstseins

Peter Brückner, heute ziemlich in Vergessenheit geraten, war ab den späten 1960er Jahren bis zu seinem frühen Tod 1982 ein viel gelesener und wohl einer der spannendsten Analytiker der politischen und psychosozialen Situation der BRD. Vor allem aber war er ein Theoretiker der Protestbewegungen. Von der 1968er-Studierendenbewegung über den aus ihrem Zerfall hervorgegangenen bewaffneten Widerstand … vorwärts


Corrado Pardini über Oskar Negt: Die Herausforderung der Gewerkschaften. Plädoyers für die Erweiterung ihres politischen und kulturellen Mandats

Corrado Pardini über Oskar Negt: Die Herausforderung der Gewerkschaften. Plädoyers für die Erweiterung ihres politischen und kulturellen Mandats

Als Sohn italienischer Emigranten bin ich 1965 in Bern geboren. Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich aktiver Gewerkschafter, 1987 begann ich als hauptamtlicher Gerwerkschaftssekretär meine Laufbahn. Diese führte mich durch viele Betriebe, Streiks, Verhandlungen und Diskussionen. Immer wieder stehe ich vor Kolleginnen und Kollegen, die aktiv für eine gerechtere, lebenswertere Gesellschaft kämpfen. Unzählige Debatten über … vorwärts


Andreas Bürgi über Rudolf zur Lippe: Naturbeherrschung am Menschen

Andreas Bürgi über Rudolf zur Lippe: Naturbeherrschung am Menschen

Vor ein paar Monaten beim Zügeln die Frage vor dem Büchergestell: Was wird ausgeschieden, was nicht? Nie geht man seine Bibliothek so minuziös durch wie bei dieser Gelegenheit, und da kommen Dinge zum Vorschein, ich traute meinen Augen kaum. Besonders berührt haben mich die zerfledderten, auf schlechtem Recycling-Papier gedruckten Junius-Bücher aus den Siebzigerjahren mit Adorno-Vorlesungen … vorwärts


Fritz Billeter über Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Fritz Billeter über Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Zwei Schriften mussten wir 68er unbedingt gelesen haben: Die Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung (1972 ins Deutsche übersetzt) und Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, 1936 erstmals in Paris erschienen. Die beiden Publikationen haben wenig gemein. Das «Rote Büchlein» kam im bereits revolutionierten China heraus, es diente als Anleitung zur Praxis und richtete sich … vorwärts


Willy Spieler über Ernst Bloch: Naturrecht und menschliche Würde

Willy Spieler über Ernst Bloch: Naturrecht und menschliche Würde

Ich bin mit Jahrgang 1937 kein 68er, eher ein 56er, der seine Texte nicht mit ‹ich› beginnen dürfte. 1956 steht für eine angepasste Jugendbewegung, der die sowjetischen Panzer gegen den ungarischen Volksaufstand den Antikommunismus leicht, zu leicht machten. Suspekt waren mir freilich die damaligen Protestaktionen, Fackelzüge und Bittgottesdienste inklusive, wie ich sie als Luzerner Kantonsschüler … vorwärts


Ueli Mäder über Marianne Gronemeyer: Motivation und politisches Handeln

Ueli Mäder über Marianne Gronemeyer: Motivation und politisches Handeln

Marianne Gronemeyer analysiert in ihrer Studie «Motivation und politisches Handeln», was sozial Benachteiligte dazu motiviert, sich für eigene Interessen einzusetzen. Sie verknüpft ihre theoretischen Überlegungen mit konkreten Lebensgeschichten. Ich entdeckte ihre Studie im Rahmen unserer Arbeitsgruppe «Kritische Psychologie» an der Uni Basel. Die Studie begleitet mich bis heute. Nach der kollektiven Kapital-Lektüre im Basler Rosshof, … vorwärts


Peter Winzeler über Friedrich Wilhelm Marquardt: Theologie und Sozialismus

Peter Winzeler über Friedrich Wilhelm Marquardt: Theologie und Sozialismus

Als Pfingsten 2014 der Unternehmer und Rechtspolitiker Christoph Blocher und der linke Soziologieprofessor und Uno-Botschafter Jean Ziegler sich im «Tagesanzeiger» zum Thema Gottesglaube duellierten, gab es kein gemeinsames Erbe, kein Theorem oder Moralexempel (ob von Kant oder Marx), kein praktisches Bindeglied – ausser dem Theologen Karl Barth. Ein Zufall war das nicht. Der Faschismus hatte … vorwärts


Peter Streckeisen über Pierre Bourdieu: Der Staatsadel

Peter Streckeisen über Pierre Bourdieu: Der Staatsadel

Zweifellos zählt «Der Staatsadel» nicht zu den bekanntesten Büchern Pierre Bourdieus. Die deutsche Ausgabe erschien erst 2004, ganze 15 Jahre nach dem französischen Original. Damit war eine erste Fährte für die Interpretation dieses Buchs verwischt, denn das ursprüngliche Erscheinungsjahr war von höchster symbolischer Bedeutung: Zum 200-jährigen Jubiläum der Französischen Revolution wollte Bourdieu aufzeigen, dass dieses … vorwärts