Mit mulier sacer werden jene Frauen bezeichnet, die das Bild der Frau als ‹Heilige und Hure› verkörpern. Es sind Frauen, die als Vogelfreie ungestraft getötet werden dürfen, denen als Heilige das Leben aber eben gerade nicht genommen werden kann. Die Autorin Jimini Hignett schliesst sich mit diesem Begriff explizit den Überlegungen Giorgio Agambens und Slavoj … vorwärts
Rezensionen
Theoriekritik liefert Hinweise auf wichtige neue Bücher. Einen Überblick im Gestrüpp zeitgenössischer Buchpublikationen. Und eine kritische Auseinandersetzung damit. Gegen die Beliebigkeit. Für die Anstrengung des Engagements.
Beiträge sind jederzeit willkommen.
Achim Szepanski: Kapitalisierung Bd. I und II
Während die Menschen noch immer meinten, sie seien in ihren Entscheidungen frei und autonom – zumindest, wenn sie sich genug selbst reflektieren würden – war dieser kümmerliche Rest an Reflexivität doch nur ein Mittel, um ihnen ein geringes Gefühl an Würde zu lassen, das bei dieser arroganten Spezies nun einmal als Selbsttäuschung nötig ist, um … vorwärts
Bettina Haidinger, Käthe Knittler: Feministische Ökonomie
Mit ihrem INTRO-Band in der Edition Kritik&Utopie haben die Österreicherinnen Bettina Haidinger und Käthe Knittler eine anregende und wohlproportionierte Einführung in das Themengebiet der feministischen Ökonomie vorgelegt. Eingestiegen wird mit einem kurzen inhaltlichen Abriss feministischer Ökonomie: Es gehe ihr seit den 1970er-Jahren vornehmlich darum, den unbezahlten Teil der Ökonomie, die spezifische Situation von Arbeitgeber- und … vorwärts
David Harvey: Das Rätsel des Kapitals entschlüsseln. Den Kapitalismus und seine Krisen überwinden
Wenn wir diese Welt gemeinschaftlich und durch ein bewusstes Eingreifen in ein vernünftiges und menschliches Gebilde verwandeln wollen, dann müssen wir zunächst sehr viel besser als bisher verstehen, was wir dieser Welt antun und welche Folgen unser Handeln hat. David Harvey, Das Rätsel des Kapitals entschlüsseln, S. 119 Im Folgenden handelt es sich um eine … vorwärts
Armen Avanessian: Überschrift. Ethik des Wissens – Poetik der Existenz
I mention I am quitting to a friend, this after we have spent a long time bitching about the state of the university and our students. She recoils. As though I have slapped her. We can complain – that’s part of our affective duty. But to leave is unthinkable. It is unthinkable in a place … vorwärts
Denken und Gedachtes aufheben. Bloch-Wörterbuch. Leitbegriffe der Philosophie Ernst Blochs*
Es gibt nicht viele Leute, die spontan einen Zugang zum Sprachstil von Ernst Bloch (1885–1977) finden. Was also hat es zu bedeuten, wenn das neue «Bloch-Wörterbuch» nicht dazu dienen soll, den Meister des utopischen Denkens zugänglicher zu machen, sondern explizit für die kleine Gemeinde der Bloch-KennerInnen da ist? Gewiss werden sich immer wieder Menschen finden, … vorwärts
Die Ungleichheitsmaschine. Eine Übersicht zu Capital von Thomas Piketty*
Der Kapitalismus ist eine Ungleichheitsmaschine. Unerlässlich für ihr Funktionieren ist, dass sie ständig durch Beigaben eines «neuen Sinns für Gerechtigkeit»[1] (Stefan Kaufmann) geölt wird. Dazu hat die Publikation Capital in the twenty-first century[2] von Thomas Piketty offenbar beträchtlich beigetragen. Was steckt dahinter? Hat man viel, so wird man bald Noch viel mehr dazubekommen. Heinrich Heine, Weltlauf … vorwärts
Hannah Arendt zwischen den Disziplinen
Das zwischen Menschen entstehende Handeln im öffentlichen Raum definiert Hannah Arendt bekanntlich als Politik. Dieses Zwischen entsteht auch in anderen Zusammenhängen, wie die Abgrenzungen zwischen den Wissenschaftsdisziplinen zeigen. Solche Zwischenräume lotet Hannah Arendt in mancherlei Hinsicht aus. In zwölf Beiträgen geht dieser Band einigen davon nach, um zu zeigen, „welche Impulse Arendts Werk heute noch … vorwärts
Martin Heidegger: Schwarze Hefte
Seit längerer Zeit geisterte durch die Heidegger-Gemeinde die frohe Erwartung der bevorstehenden Publikation seiner legendären Schwarzen Hefte. Manche versprachen sich einen weiteren Höhepunkt seines Werks, andere endgültige Klarheit über seine Stellung zum Nationalsozialismus und über die alte Preisfrage: War er nun ein Antisemit oder nicht? Denn die jetzt publizierten ersten 14 Hefte (betitelt «Überlegungen II-VI», … vorwärts
Maja Wicki-Vogt: Erbschaften ohne Testament. Über Freiheit und Unfreiheit im persönlichen Werden*
Nach ihrem 2010 erschienenen Band Kreative Vernunft, der sich den Denkerinnen der Moderne widmete, legt die Philosophin und Psychoanalytikerin Maja Wicki-Vogt nun auch Essays zu den Denkern der Moderne vor. Man könnte einwenden, das sei wenig neu, wenn man Namen wie Descartes, Spinoza, Kant, Schiller oder auch, nach einem Übergang ins 20. Jahrhundert, Heine, Bergson, … vorwärts