Kriegskind, zwei Fluchten aus deutschen Ländern, fast drei Jahre lang Lager. Dabei hatte Oskar Negt viel Glück, ältere Schwestern und gute Lehrer, die beim Über- und Weiterleben halfen. Die späte Spurensuche voller sozialphilosophischer Reflexionen mündet in ein politisches Plädoyer für ein neues, offeneres Deutschland. *** Gut, hat er es trotz der theoretischen Bedenken gegen biographisches … vorwärts
Rezensionen
Theoriekritik liefert Hinweise auf wichtige neue Bücher. Einen Überblick im Gestrüpp zeitgenössischer Buchpublikationen. Und eine kritische Auseinandersetzung damit. Gegen die Beliebigkeit. Für die Anstrengung des Engagements.
Beiträge sind jederzeit willkommen.
Achim Szepanski: Der Non-Marxismus – Finance, Maschinen, Dividuum
Achim Szepanski meinte einmal, als ich ihn auf den Zusammenhang zwischen den vier Teilen von Der Non-Marxismus ansprach, dass sich sein neues Buch zu dem Zweibänder Kapitalisierung so verhält wie einst der Anti-Ödipus von Gilles Deleuze und Félix Guattari zu seiner Fortsetzung Tausend Plateaus. Handelt es sich bei Kapitalisierung noch um ein relativ traditionelles Buch, … vorwärts
Costis Hadjimichalis: Schuldenkrise und Landraub in Griechenland
Es gibt mittlerweile mehrere Untersuchungen, die die Medienberichterstattung über die Schuldenkrise in Griechenland und insbesondere die Zuspitzung der Auseinandersetzung zwischen der griechischen Linksregierung und den Gläubigerinstitutionen im ersten Halbjahr 2015 untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studien sind für die «vierte Gewalt» keinesfalls schmeichelhaft und bewegen sich in Form und Inhalt mehr auf der Ebene eines Donald … vorwärts
«Ich gebe, bis ich sterbe, meine Unschuld nicht preis.» Überlegungen zu Schuld und Unschuld bei «Five easy Pieces» und «Die 120 Tage von Sodom» von Milo Rau
«Five easy Pieces» (zusammen mit dem Kindertheater Campo in Gent, 2016) und «Die letzten Tage von Sodom» (zusammen mit dem Behindertentheater Hora am Schauspielhaus Zürich, 2017) sind die ersten zwei Teile einer Trilogie über Repräsentationsmöglichkeiten auf der Bühne von Milo Rau. Nachfolgend ein kleiner Versuch über die Frage, mit welchen Gefühlen und Interessen wir heute … vorwärts
Alexander Garcia Düttmann: Gegen die Selbsterhaltung. Ernst und Unernst des Denkens
Das 2016 im August Verlag erschienene Buch Gegen die Selbsterhaltung versammelt sechzehn Texte des Philosophen Alexander Garcia Düttmann. Es handelt sich dabei ausnahmslos um Gelegenheitstexte. Sie wurden auf Einladung verfasst, auf Konferenzen vorgetragen, in Seminaren entwickelt, in Zeitschriften oder Katalogen veröffentlicht und in sechs verschiedenen Sprachen formuliert. Entsprechend vielfältig sind ihre Gegenstände: Wagners Lohengrin, Bücher … vorwärts
Nikolai Huke: Krisenproteste in Spanien. Zwischen Selbstorganisierung und Überfall auf die Institutionen
Am 29. Oktober 2016 wurde der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy vom spanischen Parlament als Chef einer Minderheitenregierung erneut gewählt. Vorangegangen war ein fast einjähriges Ringen um die Regierungsbildung, was zweimal zu Neuwahlen führte und in keinem Fall eindeutige Verhältnisse zutage förderte. Die politischen Verhältnisse in Spanien haben sich mit dem Eintreten von Parteien wie Podemos … vorwärts
Peter Linebaugh, Marcus Rediker: Die vielköpfige Hydra
Mit dem Erscheinen von Thomas Pikettys stark diskutiertem Buch «Das Kapital im 21. Jahrhundert» ging ein gestiegenes Interesse an der Betrachtung größerer historischer Epochen und Zusammenhänge für das Verständnis der kapitalistischen Produktionsweise einher. Wenn man dieses grundsätzliche Interesse an der longue durée (Fernand Braudel) von geschichtlichen und ökonomischen Abläufen teilt und dabei Themen und konkrete … vorwärts
Jean Ziegler – Der Optimismus des Willens*
Jean Ziegler ist einer der bekanntesten Schweizer. Vor allem aus der Sicht des Auslands, wo er durch seine Bücher, sein unermüdliches Engagement in Afrika und seine Funktionen in der UNO ein hohes Ansehen geniesst. In Locarno hatte dieses Jahr der Film «Jean Ziegler, l’optimisme de la volonté» Premiere. Anstatt ihm, der unzähligen Anliegen schon seine … vorwärts
Gáspár Miklós Tamás: Kommunismus nach 1989. Beiträge zu Klassentheorie, Realsozialismus, Osteuropa. Ein Rezensionsessay1
Mit Kommunismus nach 1989. Beiträge zu Klassentheorie, Realsozialismus, Osteuropa liegen essentielle Texte des ungarischen neo-marxistischen Philosophen Gáspár Miklós Tamás erstmals in deutscher Übersetzung vor. Brexit im Westen, autoritäre Formierung der Gesellschaften im Osten und linke Bewegungen und Regierungen im Süden – Europa, weit über die Grenzen der EU hinaus, ist nach wie vor tief in … vorwärts
Klaus Weber: Adolf Hitler nach-gedacht. Psychologie, Person, Faschismus
Mit großer Spannung war sie erwartet worden: die historisch-kritische Ausgabe von Hitlers Buch Mein Kampf, die vom Münchner Institut für Zeitgeschichte erarbeitet worden ist. Schon Monate vorher war von einem großen Medienereignis die Rede und kein öffentliches Medium ließ es sich nehmen, mehr oder weniger umfassend Stellung zu beziehen. Eine gewaltige Aufmerksamkeit war und ist … vorwärts