Vor hundert Jahren hat Rosa Luxemburg als erste versucht, die Reproduktion des Kapitals in einer weiter gefassten Perspektive und auf einer breiteren Basis zu verstehen, als dies Marx getan hatte, und zwar unter Einbezug der Kolonien. Sie fand, dass sich die ursprüngliche Akkumulation fortgesetzt hat in der Art und Weise, wie die BäuerInnen und der … vorwärts
Feminismus
Elisabeth Joris über Carla Lonzi: Die Lust Frau zu sein
Im Jahr 1975, in dem Alice Schwarzer mit dem Buch Der kleine Unterschied und seine grossen Folgen über den Zwang der Frauen zur normierten Heterosexualität ein grosses mediales Echo auslöste, veröffentlichte der Merve Verlag Berlin die von der Öffentlichkeit kaum beachtete Broschüre Die Lust Frau zu sein von Carla Lonzi. In der Reihe «Internationale Marxistische … vorwärts
Gabriele Winker: Care Revolution. Schritte in eine solidarische Gesellschaft
„Care Revolution“?! Mit dem Begriff „Care“ meint Gabriele Winker Sorgearbeiten – d.h. sich um sich selbst oder sich um andere kümmern. Care meint gleichzeitig auch einen Teil gesellschaftlicher Arbeit in den Bereichen von Hausarbeit, Erziehung, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Bildung, Wohnen oder Sexarbeit. Gesellschaftliche Arbeit, die oft unsichtbar ist, meist von Frauen geleistet und häufig nicht … vorwärts
Laurie Penny hat keine Angst vor dem F-Wort. Laurie Penny: Unsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolution*
Soll sich eine Feministin die Beine rasieren oder nicht? Laurie Penny schreibt dazu: «Der Sturz des Patriarchats wird wahrscheinlich nicht davon abhängen, ob eine Frau einen Netztanga trägt oder sich die Achselhaare wachsen lässt, also bleibt locker. Trefft bewusst Entscheidungen, spielt mit Geschlechterrollen, tragt, was ihr tragen wollt. Feminismus ist mehr als Klamottenstreit erwachsener Mädels, … vorwärts
Jimini Hignett: Mulier Sacer*
Mit mulier sacer werden jene Frauen bezeichnet, die das Bild der Frau als ‹Heilige und Hure› verkörpern. Es sind Frauen, die als Vogelfreie ungestraft getötet werden dürfen, denen als Heilige das Leben aber eben gerade nicht genommen werden kann. Die Autorin Jimini Hignett schliesst sich mit diesem Begriff explizit den Überlegungen Giorgio Agambens und Slavoj … vorwärts
Mit Iris von Roten «den Problemen des weiblichen Lebens bis an die Wurzel nachgehen»*
Eine Annäherung an das Werk Frauen im Laufgitter der Schweizer Feministin Iris von Roten und eine Aktualisierung ihrer ökonomischen, ‹sexuell-emotionalen› und politischen Analysen. *** Mit Iris von Roten wird man nicht schnell fertig. Sowohl ihr eigenes Werk Frauen im Laufgitter. Offene Worte zur Stellung der Frau (1958) als auch die historische Aufarbeitung ihrer und Peter … vorwärts
Die moderne Zivilisation und ihre fünf Basisverhältnisse – aus der Perspektive der Alchemiethese*
Die moderne Zivilisation insgesamt muss im Gegensatz zu ihrer Glorifizierung als beste aller möglichen, die Fortschritt, Entwicklung, Demokratie und Menschenrechte für alle in Aussicht stellt, als „Zivilisation der Alchemisten“ oder „alchemistisches Kriegs-System“ bzw. zunächst als „kapitalistisches Patriarchat“ beschrieben werden. Diese Zivilisation ist dabei, die Welt buchstäblich zu zerstören und befindet sich im Zustand des Scheiterns. … vorwärts
Über das Geniessen in Zeiten des Neoliberalismus*
«Es gibt nach wie vor eine grosse narzisstische Arbeitsteilung, die ich in keinem Gleichstellungsprogramm thematisiert sehe.» – Ein Gespräch mit Tove Soiland über das Geniessen in Zeiten des Neoliberalismus, die patriarchale Dividende und die Psychoanalyse als subversive Praxis. *** Heute werden wir ständig dazu aufgefordert zu konsumieren, unser Leben zu geniessen, uns selbst zu verwirklichen. … vorwärts
Bettina Haidinger, Käthe Knittler: Feministische Ökonomie
Mit ihrem INTRO-Band in der Edition Kritik&Utopie haben die Österreicherinnen Bettina Haidinger und Käthe Knittler eine anregende und wohlproportionierte Einführung in das Themengebiet der feministischen Ökonomie vorgelegt. Eingestiegen wird mit einem kurzen inhaltlichen Abriss feministischer Ökonomie: Es gehe ihr seit den 1970er-Jahren vornehmlich darum, den unbezahlten Teil der Ökonomie, die spezifische Situation von Arbeitgeber- und … vorwärts
Verantwortung – Anteilnahme – Dissidenz: Patriarchatskritik als Verteidigung des Lebendigen*
Mathias Behmann, Theresa Frick, Ursula Scheiber und Simone Wörer
Wenn es nach Claudia von Werlhof ginge, ja hätte sie jemals die Gelegenheit dazu gehabt, in dieser Sache Einfluss zu nehmen, so würde es diese Festschrift wahrscheinlich gar nicht geben. Claudia von Werlhof mag zwar in ihrer Erscheinung unübersehbar und in ihren messerscharfen Analysen unüberhörbar sein, doch ist sie zuletzt eine bescheidene Frau, der es … vorwärts