Der vorliegende Band ist das Ergebnis der gleichnamigen Tagung, die die Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) – ein Zusammenschluss kritischer TheoretikerInnen – im Dezember 2013 an der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltete. Ausgangspunkt der Tagung war Hrsg. zufolge ein Artikel von Oliver Nachtwey in der FAZ vom 18.01.2012, „der die These entwickelt, dass sich der Marxismus … vorwärts
Philosophie
«Im Gegensatz zu verschiedenen meiner Freunde bin ich für die europäische Idee.» Kurt Seifert und Matthias Hui im Gespräch mit Alain Badiou*
Vor einigen Monaten sprachen Sie von der Notwendigkeit und dementsprechend von der Verpflichtung, «die griechische Sache in eine internationale zu verwandeln». Syriza schien Ausdruck einer neuen Linken zu sein, die sich auf eine Volksbewegung abstützt und so versucht, den Kampf gegen die Spekulation, die Korruption, die Steuerflucht der Reichen und die Verschuldung zu führen. Wo … vorwärts
Endlich frei, gleich, solidarisch: Experimentieren für den Marktsozialismus. Axel Honneth: Die Idee des Sozialismus*
Mit seinem Buch Die Idee des Sozialismus reagiert der Frankfurter Sozialphilosoph Axel Honneth auf den Vorwurf seiner Studenten, er denke nicht mehr über eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft nach. Tatsächlich ist das nicht der Fall. Honneth reiht sich in die Phalanx derer ein, die eine Marktwirtschaft ohne Kapitalismus anstreben. Auf der Linie von Autoren wie … vorwärts
Jacques Lacan trifft Alfred Lorenzer*
War es eine Verrücktheit? Und wozu? Robert Heim und ich waren uns jedenfalls schon rund anderthalb Jahre vor dem 14. Juni 2014 anlässlich eines Kongresses über Alfred Lorenzer in Frankfurt a.M.darüber einig geworden, dass wir das scheinbar Unmögliche versuchen wollten, die zwei letzten grossen Sprachtheoretiker der Freudschen Psychoanalyse miteinander ins Gespräch zu bringen. Sie sollten … vorwärts
Encore: Jacques Lacan trifft Alfred Lorenzer. Nachforschungen zu einer „verlorenen Zeit“*
Das Beste, das unsere frühen Lektüren in uns hinterlassen, heißt es bei Marcel Proust, ist eine »sanfte Erinnerung, die um so viel kostbarer ist als das, was wir damals mit Hingabe lasen. Ulrich Raulff: Wiedersehen mit den Siebzigern. Die wilden Jahre des Lesens (2014) 1. Encore, Gaben und Zu-Gaben Für viele, die sich im deutschen … vorwärts
Ginevra Signer über Tommaso Campanella: La Città del Sole
Vor vielen Jahren las ich mit naiver Begeisterung «La Città del Sole», auf deutsch «Der Sonnenstaat». Die Naivität ist mir seither angesichts der vielen real existierenden und brutal verkommenen Utopieversuche abhanden gekommen. An Utopien bin ich aber nach wie vor interessiert. Der Dominikanermönch, Philosoph und Wissenschafter Tommaso Campanella erdachte und beschrieb 1602 ein utopisches, wenn … vorwärts
Warum (wieder) Althusser lesen?*
„Anders denken, anders sprechen“ – das war der Anspruch Louis Althussers hinsichtlich von Grundsatzfragen, die die Philosophie, Politik, die Geschichte des Kapitalismus und den zeitgemäßen Klassenkampf betreffen. Diesem Anspruch ist er gerecht geworden. Er war, wie Peter Schöttler und Frieder O. Wolf 1985 schreiben, „einer der wichtigsten Theoretiker eines erneuerten Marxismus und einer der großen … vorwärts
Marxsche Theorie und kritische Soziologie. Acht Thesen zu einer Wahlverwandtschaft*
Anstelle einer Einleitung: Sozioanalyse Bevor ich mich dem Marxismus im 21. Jahrhundert zuwende, ist es sinnvoll, Sozioanalyse im Sinne Bourdieus zu betreiben. Es geht mir um eine Positionierung im intellektuellen Kräftefeld, die erkennen lässt, wie ich mich der Marxschen Theorie nähere. Als Schüler und Student war ich glühender Sozialist. Bombenteppiche auf Hanoi und der Putsch … vorwärts
Léa Burger über Henri Lefebvre: Die Produktion des Raums
Existenz findet immer im Raum statt und hat einen Ort: Sowohl physisch-materiell wahrnehmbare als auch mental-geistige Dimensionen von Seinsformen kommen ohne Räumlichkeit nicht aus. Vielleicht gerade deswegen erscheint uns die Kategorie Raum als etwas Selbstverständliches. Während er in den Naturwissenschaften schon lange beobachtet, vermessen und analysiert wird, blieb die Aufmerksamkeit innerhalb der geistes-, kultur- und … vorwärts
Nicole Peter und Lukas Germann über Heinrich von Kleist: Die Verlobung in St. Domingo
„… aber des Ärmsten Schädel war ganz zerschmettert, und hing, da er sich das Pistol in den Mund gesetzt hatte, zum Teil an den Wänden umher.“ – Kleists Die Verlobung in St. Domingo und die Gewaltfrage. *** In unserem unregelmässig erscheinenden Theorie- und Debattenprojekt Respektive thematisieren wir aus linker Perspektive drängende Fragen unserer heutigen Gesellschaft. … vorwärts