Entfremdungskritik ist nach wie vor ein Gegenstand philosophischer und sozialwissenschaftlicher Debatten (Jaeggi 2005; Henning 2015; Rosa 2013; Zima 2014). Während Entfremdung vor allem in den Theorien der modernen westlichen Philosophie wie bei Rousseau, Hegel und Marx eine tragende Rolle gespielt hat, zielen aktuelle Diskussionen um Entfremdung vor allem auf Probleme der subjektiven Verarbeitungsweisen der Menschen. … vorwärts
Christopher Wimmer
Renato Curcio: Das virtuelle Reich. Die Kolonialisierung der Fantasie und die soziale Kontrolle
Facebook, Google und Amazon sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, Smartphones, Tablets und Laptops ebenso wenig. Diese neuen digitalen Technologien und die Konzerne, die sie verwalten, leiten und kontrollieren immer mehr Aspekte unseres sozialen Lebens – vom Arbeitsplatz über Beziehungsweisen bis zum Konsum. Diesen Veränderungen spürt in seinem neuen Buch ein Autor nach, von dem … vorwärts
Er war nicht zum Spaß da
Ein Jahr war er nun im Gefängnis. Es war ein Jahr zu viel. Deniz Yücel, seit 2015 Türkei-Korrespondent der Welt, davor Redakteur der taz und langjähriger Herausgeber der Wochenzeitung Jungle World. Dem Journalisten wird von der türkischen Justiz «Terrorpropaganda und Volksverhetzung» vorgeworfen. Als Beweise für die Anschuldigungen dienen zwei Beiträge für die Welt: ein Interview … vorwärts
Geschlecht im Feld: Eine feministische Re-Analyse von Bourdieu
«Ich hätte mich sicherlich nicht einem solch schwierigen Thema gestellt, wenn nicht die ganze Logik meiner Forschung mich dazu veranlasst hätte» (Bourdieu 2005, 7). Dies ist der erste Satz des 2005 in Deutsch erschienenen Buches Die männliche Herrschaft des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Er beschäftigte sich am Ende seines Schaffens mit der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen … vorwärts
Peter Linebaugh, Marcus Rediker: Die vielköpfige Hydra
Mit dem Erscheinen von Thomas Pikettys stark diskutiertem Buch «Das Kapital im 21. Jahrhundert» ging ein gestiegenes Interesse an der Betrachtung größerer historischer Epochen und Zusammenhänge für das Verständnis der kapitalistischen Produktionsweise einher. Wenn man dieses grundsätzliche Interesse an der longue durée (Fernand Braudel) von geschichtlichen und ökonomischen Abläufen teilt und dabei Themen und konkrete … vorwärts
Neue Kämpfe um die Zeit. Zu den arbeitszeitpolitischen Debatten bei deutschen Gewerkschaften
Kämpfe um Zeit sind ein bedeutendes Thema in der Geschichte kapitalistischer Gesellschaften. Für Gewerkschaften als der Vertretung der abhängig Beschäftigten war und ist Zeitpolitik neben Forderungen nach Entlohnung ein zentrales Feld der Auseinandersetzung. Aktuelle gewerkschaftliche Zeitpolitik kann nur im Rahmen der jeweiligen historisch-ökonomischen Verhältnisse verstanden werden, da sie an jene gekoppelt ist. Sie wandelt sich … vorwärts